Die Bürgerinitiative Rückenwind für Rottenburg besteht aktuell aus etwa 50 aktiven Mitgliedern. Wir sind Bürger*innen aus den Ortschaften Hailfingen, Oberndorf, Seebronn und Wendelsheim, haben aber auch Mitglieder aus Rottenburg und Umgebung. Wir sind Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende, Forschende als Doktorand*innen oder Professor*innen. Wir sind Kinder und Eltern, Großeltern und Enkel.
Warum setzen wir uns für den Windpark hier in Rottenburg ein?
Derzeit findet in Ägypten die 27. Weltklimakonferenz statt. Jedes der vergangenen acht Jahre war heißer als alle zuvor gemessenen. UNO-Generalsekretär António Guterres sagt hierzu: „Unser Planet sendet ein Notsignal“. Denn: Je stärker die Erwärmung, desto stärker die Auswirkung von Extremwetterereignissen. Das trifft auch gut vorbereitete Gesellschaften wie uns. Guterres wählt hierzu dramatische Worte und warnt „vor dem Weg der Menschheit in die Klimahölle“.
Daher setzen wir uns für einen möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien ein – auch für Windräder vor der eigenen Haustür. Unser Windpark hat nicht nur Signalwirkung auf andere Kommunen hier in Süddeutschland.
Viele Entwicklungsländer schauen sehr genau, wie die Energiewende hier in Deutschland umgesetzt wird. Infolge der Energiekrise müssen auch dort neue Quellen erschlossen werden. Gerade entscheidet sich, ob dort weiter auf fossile oder saubere, erneuerbare Energien gesetzt wird.
Obwohl wir grundsätzlich für erneuerbare Energien sind, hatten wir anfangs durchaus auch selbst Bedenken aufgrund der Größe der Windräder mit 245 m Höhe. Denn wir alle leben hier und schätzen unsere Heimat. Doch je mehr wir uns informiert haben, desto sicherer wurden wir in unserem Standpunkt: Die Windräder sollen her!
Für Windkraft in Rottenburg spricht sehr vieles:
- Mit dem Windpark kann Rottenburg (bilanziell) seinen jährlichen Strombedarf vollständig aus erneuerbaren Energien decken
- Stromerzeugung mit Windkraft ist unabhängig von steigenden Kosten fossiler Energien
- Unser Geld bleibt in der Region und fließt nicht in totalitäre Staaten
- Es entstehen neue Arbeitsplätze in einer Branche mit Zukunft
- Strom aus Wind ist wesentlich günstiger als Kohle-, Gas- oder Atomstrom
- CO2-Emissionen aus Herstellung und Bau amortisieren sich bereits im ersten Jahr
- Windkraft hat einen deutlich geringeren Flächenbedarf als Photovoltaik und Biomasse
- moderne Anlagen ermöglichen eine rentable Stromerzeugung – auch im Süde Deutschlands.
Damit auch in Süddeutschland nach dem Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken ausreichend Strom zur Verfügung steht, müssen neue – saubere – Energiequellen erschlossen werden.
Windenergie ist eine ideale Ergänzung zu Photovoltaik, um eine ganzjährige Versorgung zu gewährleisten.
Wir haben die Entscheidung in der Hand, dass die Erträge uns allen zugute kommen – auch den Bürgern in den Ortschaften. Und nicht, dass hinterher möglicherweise ein Windpark gebaut wird, von dem wir keine Einnahmen haben.
Vor allem ist der Windpark ein Bekenntnis zu zukunftsfähiger Energieversorgung, frei von schädlichen Abgasen und giftigen Abfällen. Lasst uns ein Vorbild für die gesamte Region sein!