Die Verspargelung von Rottenburg?!


Die Stadt Rottenburg hat auf ihrer Webseite Bilder von AR-Visualisierungen möglicher Windkraftstandorte gepostet. AR steht für “augmented reality”, also computergestützte “erweiterte Realität”. Diese Methode ermöglicht es, sich einen realistischen Eindruck davon zu verschaffen, wie sich die Windkraftanlagen voraussichtlich auf Landschaftspanorama und Ortschaftsbilder auswirken werden.

Dass Windräder im Hintergrund solche gewohnten Bilder verändern, steht außer Frage. Die Bewertung einer solchen Veränderung ist indes eine sehr subjektive Angelegenheit. Niemand muss Windkraftanlagen hübsch finden. Es ist verständlich, dass insbesondere Anwohner*innen die Vorstellung von großen technischen Anlagen in ihrem liebgewonnenen Wald bedrückt. Solche Einwände verdienen absolute Beachtung. Gleichzeitig müssen Argumente ehrlich gegeneinander abgewogen werden. Die Verminderung der anthropogenen Treibhausgasemissionen, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen und diejenigen unserer nachfolgenden Generationen bedrohen, muss ein sehr großes Gewicht haben. Wir laden dazu ein, ehrlich und offen zu sein (“echt nicht schön, diese Teile”) – aber auch, angesichts der Klimakrise zu einem pragmatischen, vielleicht sogar humorvollen Umgang mit persönlichen ästhetischen Werten zu finden (“leider kann sich die Gesellschaft eine Museumslandschaft auf Kosten des Klimas nicht mehr leisten”).


2 Antworten zu “Die Verspargelung von Rottenburg?!”

  1. Klimawandel, Klimakrise, Klimakatastrophe ? Durch solche Steigerungen soll Angst erzeugt werden.
    Der Klimawandel kann nur durch eine radikalen Rückgang der Weltbevölkerung aufgehalten werden. Der Mensch hat sich bis in den letzten Winkel des Planeten ausgebreitet und Tieren und Pflanzen den letzten Lebensraum genommen. Bald gibt es keine Grosskatzen, Elefanten und Rhinos mehr. Wozu braucht es 8 Mrd. Homo Sapiens ? Die Hälfte tuts auch und damit wär der Mensch noch weit von der roten Liste der aussterbenden Arten entfernt. Um dahin zu kommen hilft uns der Klimawandel nicht der Kampf dagegen.

    • Lieber anonymer Kommentierer,
      es ist leider genau umgekehrt: Wer „nur“ von Klimawandel spricht, verharmlost. Und zwar die dramatischen Konsequenzen, die drohen, wenn wir nicht schleunigst unsere Lebensweise so anpassen, dass die planetaren Grenzen nicht überschritten werden. Um Menschen zum Begreifen und Handeln zu bringen, müssen wir der Klimakatastrophe ehrlich ins Gesicht schauen und sie beim Namen nennen!
      Die Aussage, dass der Klimawandel „nur durch einen radikalen Rückgang der Weltbevölkerung aufgehalten werden kann“, ist falsch: Es gibt sehr wohl Platz auf unserem Planeten für 8 Milliarden Menschen – nur nicht, wenn alle so verschwenderisch leben wie die*der Durchschnittsdeutsche. Zum anderen: Die Folgen der Klimakatastrophe tragen vor allem diejenigen, die am wenigsten zu ihr beigetragen haben, die sog. MAPA (most affected people and areas). Die Konsequenz ist, dass die Menschen überleben, die für die Klimakatastrophe verantwortlich sind, wohingegen die am meisten betroffenen Menschen an ihr sterben sollen. Von einem solchen Zynismus distanzieren wir uns und engagieren uns lieber konstruktiv für eine Energiewende, die ein elementarer Baustein von Klimagerechtigkeit und Energieunabhängigkeit ist!
      Viele Grüße von der BI Rückenwind

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