Ein Leserbrief vom 11.07.22 von Carmen Herbst aus Seebronn
Warum kämpfte Don Quijote gegen Windräder? Er hielt sie für von Zauberern verwandelte Riesen. Er lebte in einer Welt, die der damaligen Wirklichkeit nicht mehr entsprach. Wer wie Don Quijote an Mythen glaubt und Angst hat, dass sich die Infrarotstrahlen von Windrädern auf die Geburten von Milchkühen auswirken, dürfte auch nicht Auto fahren. Oft wird auch in Zusammenhang mit dem Bau von Windkraftanlagen der Aspekt Gesundheit genannt. Tun wir nicht gerade durch den Ausbau erneuerbarer Energien etwas für unsere Gesundheit? Hat nicht die Tatsache, dass die Temperaturen steigen, dass Flüsse übertreten, dass immer häufiger Gewitter mit Hagel auftreten, eine negative Auswirkung auf unsere Gesundheit? Ich wünsche niemanden, dass er wie Don Quijote in einem Karren abtransportiert wird. Aber ein wenig Weitsicht auch über den eigenen Ort hinaus schadet nicht. Ich wünsche mir, dass sich bei den politischen Entscheidungsträgern die Weitsicht durchsetzt. Don Quijote hatte noch erkannt, dass Windräder nicht gefährlich waren. Das sind sie auch heute nicht, auch bei einer Höhe von 245 Metern. Der Roman von Cervantes erschien übrigens zu Beginn des 17. Jahrhunderts.